(MP3/Video-Spieler mit 40 GB Festplatte)
Ich habe mich für die 100er-Serie entschieden, weil es 40 GB sein sollten. Video ist mir gar nicht so wichtig, nehme ich als Zugabe mit. Die 300er waren mir zu teuer, zumal die Geräte ja schnell im Preis fallen.
Stichwort Rockbox: das ist eine alternative Betriebs-Software, die von
Hobbyleuten entwickelt wurde, viele Bugs der ersten Jukebox-Serien (5000, 6000, Studio, Recorder, FM Recorder,
Recorder V2) beseitigte und diese deutlich bedienfreundlicher machte. Eine Version für die Multimedia-Serie
(AV100/AV300) gibt es leider nicht.
Es heißt auf der Rockbox-Homepage, es sei auch nicht vorgesehen, etwas zu entwickeln. Das ist ein klarer
Nachteil, den ich schon bedauere. Die Navigation durch größere Mengen an MP3s ist etwas mühselig.
Meine Lösung: Pro Buchstabe ein Directory. Das erfordert aber viel hin- und herschieben. Fazit: Wer mit 20 GB
vorerst auskommt, sollte sich überlegen, die "alte" Serie zu kaufen.
ist ok, wenn auch nicht weltbewegend. Regelbar sind Bässe, Bass Boost, Höhen und Loudness. Also im Prinzip nur Höhen und Bässe. Ein 5-Band-Equalizer, wie ihn meines Wissens die Mambox hat, wäre schon schöner (ohne daß ich die Mambox je in der Hand hatte), um einfache Kopfhörer anzupassen.
Ja, man kann auf dem 2-Euro-Stück-großen Bildschirm tatsächlich Videos verfolgen, wenn man das Gerät dicht an die Augen hält. Die Qualität geht sogar. Ist aber nichts für mich, auf die Dauer doch zu anstrengend.
Praktisch ist das Gerät z.B. um Fotos Freunden zu zeigen, wenn man sie besucht. Über Scart-Adapter (mitgeliefert) oder S-VHS ist die Jukebox schnell an jeden Fernseher angeschlossen. Die Bilder bauen sich erst innerhalb einer Sekunde auf. Sie lassen sich auch drehen. Allerdings nimmt das Bild grundsätzlich nicht die ganze Fläche ein und ist etwas plattgedrückt. Es läßt sich zwar horizontal/vertikal verschieben aber nicht (ent-)zerren. Das gilt natürlich auch für Video.
ist möglich mit variablen Bitraten (7 Qualitätsstufen bis ca 170 kbps, Sampleraten 16 bis 48 kHz, Default 44.1). Das eingebaute Kondensatormikrofon vorne liefert erstaunlich gute Dienste: klares Frequenzbild, sehr empfindlich, fast profihaft! Die Aussteuerung läßt sich manuell regeln. Nur gelegentlich hört man die Festplatte sehr leise rattern. Ich frag mich, wofür die Schlitze links und rechts vom Display gut sind. Stereo-Mikrofone sind es nicht. Trotz Mono-Aufnahme wird das File stereo codiert. Andere Aufnahmevarianten (Video / Line) habe ich noch nicht probiert.
Die Menüführung ist einleuchtend, aber etwas träge. Manchmal rattert die Festplatte und die Anzeige hinkt den Eingaben hinterher bzw friert kurz ein. Mit den Auf-Ab-Pfeilen kann man durch die Verzeichnisse blättern. Ist die Taste dauerhaft gedrückt, geht es pro Sekunde ca. 20 Titel rauf/runter. Bei größeren Verzeichnissen kann das wie gesagt dauern. Leider passieren beim Blättern bei bestimmten Files auch Abstürze. Dann hilft nur noch Aus- und wieder Anschalten. Um Batterie zu sparen, verschwindet auch die Anzeige nach einer Weile. Wie lange das dauert, ist einstellbar. Einmal, als das Gerät mehrere Stunden MP3s dudelte und die Anzeige auf diese Weise eingeschlafen war, ließ es sich auch nicht mehr wecken. Ansonsten liegt es schwerer als ein Walkman in der Hand - da steckt viel drin. Charakteristisch sind die regelmäßig spärbaren Vibrationen der Festplatte, die auch gut warm, aber nicht heiß wird. Was fehlt ist eine Hülle - kann man wohl teuer dazukaufen. Allzu stoßfest ist die Jukebox nämlich bestimmt nicht.
Trotz der Abstriche ein kleines Wunderding, das gilt aber auch für alle ähnlichen Modelle. Allein die Möglichkeit, alle MP3s auf einem Kleingerät zu haben, ist fantastisch. Inzwischen habe ich einen iRiver H-340 mit Rockbox-Software und bin damit richtig zufrieden: kaum noch Macken, mehr als 30 Stunden Batterielaufzeit, Crossfaden, mehr Formate (OGG,WMA), viele Plugins und Spiele möglich- all das stellt den Archos AV-140 in den Schatten.